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Pfadfinder

HRONDALE – Floßfahrt in der Slowakei

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Wir sind die Redaktion der LV Hessen-Schau, der Landeszeitschrift des LV Hessen.

Im Stammesheim der Grauen Biber ging das Kennenlernen eigentlich schon beim Kochen los. Von Essen und den „Kennenlernspielen“ wurde die ganze Sache abgerundet, sodass wir bald über das Lieblingsfahrtenessen und die krasseste Verletzung eines jeden Bescheid wussten.

Auf der scheinbar unendlich langen Fahrt in die Slowakei, genauer gesagt nach Zvolen – wir waren übrigens in zwei Kleinbussen mit 18 Leuten unterwegs – konnten wir uns schon einmal daran gewöhnen, mit unseren neuen Freunden stundenlang auf engstem Raum zu sein, denn bald sollte es ja auf die Flöße gehen. Am Samstag Morgen begannen wir, nach einer Nacht unter den Sternen mit Herbert, einem kleinen, nervigen Hund, der unsere Schlafsäcke zum Fressen gern hatte, unsere Flöße zu bauen. Zuvor aber noch die Morgenrunde. In der Chronik heißt es. „Irgendein komisches Namensspiel. Artet in Umarmungen und Verwirrung aus.“

In drei Gruppen entstanden drei Flöße à 3x4m, Höhe 40cm. Diese Maße und die Grundstruktur waren aber auch alles, was die Flöße gemein hatten. Das Sonnensegel des einen Floßes erweckte den Anschein, es handle sich um ein Haus, worin sich sogar Tische und Bänke befanden. Ein anderes Floß war ausgestattet mit Dotter-Wimpel und Kaffeekochtisch, was dazu führte, dass dieses Floß manchmal an das Schiff im Nebel erinnerte. Das dritte Floß hatte eine Hängemattenkonstruktion, die alle Bäume mitnahm.

Genauso vielfältig wie die Flöße war natürlich auch die Besatzung. Es gab geborene Steuerfrauen und -männer (wobei man sagen muss, dass die Flöße gar nicht so leicht durch die Stromschnellen des Hron zu manövrieren waren!), übermäßige Chiller und zeitweise Kranke, die dann mal ausfielen, Musiker und Dichter (vielleicht wird das neue Lied „Rondo“ ein Hit), die nervigen Frühaufsteher, die Schwimmer, die fast durchgängig neben, vor oder hinter dem Floß, anstatt darauf waren, die Vorleserinnen, von deren Roman manche mehr und manche weniger erfreut waren… und so weiter…

Jetzt will ich euch aber mal einen Einblick über den Ablauf unserer atlantopischen Woche geben; HRONDALE ab!

Drei statt der geplanten zwei Tage benötigten wir zum Bauen der Flöße. Der Grund: „Panische Rufe. Kreischende Kinder. Weinende Männer. Hektische Frauen. Die Welt geht unter. Regen. Regen. Regen. Alarmstufe rot. Panik. Nass. Kalt.“ Also ab ins Schwimmbad.

Dienstag Vormittag ging es dann, nach dem Beladen der Flöße, bei strahlendstem Sonnenschein los!

Die Zeit bis Freitag Abend verging wie im Flug, sie war super schön und doch sehr abwechslungsreich. Eine große Herausforderung stellte es schon am ersten Nachmittag dar, die Flöße um ein Wehr herumzutragen. Sehr erschöpft blieben wir dort die Nacht über. Am Mittwoch haben wir in unserer Mittagspause einen Berg mit Burgruine bestiegen, die wunderbare Aussicht genossen und bemerkt, dass diese schöne Landschaft wohl auch gut zu durchwandern wäre.

Das Fahren an sich war oft entspannt (easy), ab und zu schon risky, weil der Fluss flach und steinig war oder man durch die Strömung in die Büsche getrieben wurde (Panik!), aber alles in allem wunderschön. Manche hatten die Flöße auch so gern, dass sie nachts darauf geschlafen haben, wobei diese natürlich fest vertäut waren („Das ist wie im Schoß der Mudder zu schlafen“). Denn zu den Mittagspausen und nachts haben wir immer irgendwo, wo es uns gefiel, angelegt.

So ein Floßabenteuer ist – ob mit der Sippe oder in einer größeren Gruppe – echt genial, wenn Wetter und Fluss stimmen. (Wie es bei uns auch war!)

Ein Beitrag von cmirre (Stamm Löwenherz) und Lea (Stamm Graue Biber). Erstmals erschienen in der LV-Hessen-Schau 16/2.

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