An der Nordsee tut sich was

Das könnte man so sagen. Nachdem ich mich beruflich und privat von Tornesch und meinem Stamm TORONA wegbewegt habe, fand ich, muss ich einfach mal einen neuen Stamm gründen. Zugegeben ist das nicht so leicht, wie es hier scheint, aber ich habe große Hilfe.

Mittlerweile sind wir ein Team von vier Erwachsenen, die in Meldorf die BdP Aufbaugruppe CARSTEN NIEBHUR auf die Beine stellen. Allein würde ich es jetzt mit dem Referendariat auch nicht schaffen und darum möchte ich pfa.de auch nutzen, um zum einen für unsere Gruppe zu werben, euch unseren Lagerplatz vorstellen und vor allem, um mal GROSS DANKE zu sagen. Ohne die Starthilfe des LV-Vorstandes (allen voran Marek) und Benni aus dem Büro sowie der guten Kooperation mit allen Leitungskräften von TORONA aus Tornesch hätte der Anfang für die bisher tolle Entwicklung nicht gelingen können. Hinzu kommen Rebekka, Patrick und Tanja, die im Hintergrund oder aktiv mit mir “ganz vorne” Gruppenstunden, Programme und Aktionen planen, organisieren und verantworten.

Wir wachsen langsam aber stetig und das ist schön, obwohl wir hier einem kräftigen Mitbewerber vom Ring evangelischer Gemeindepfadfinder ausgesetzt sind. Den “Verein” kenne ich aus fast zehn Jahren eigener Mitgliedschaft und es war gut, ihn verlassen zu haben. Wenn man mal auf die Homepage blickt und die Kriterien für Pfadfinderarbeit von WOSM daneben legt, widersprechen sich beide fast vollständig. Diese Gruppierung ist ein gutes Beispiel dafür, weshalb der Begriff “Pfadfinder” geschützt werden sollte. Naja… eigentlich wollte ich euch einladen, euer Sommerlager oder ein kurzes Wochenende zu uns an die Nordsee zu verlegen. Die Hütte, ein ca. 4×4 Meter großes Gartenhaus, wird bald fertig sein und der Wasseranschluss soll auch diesen Herbst angelegt werden. Wenn dann unsere Ökotoilette fertig wird, habt ihr alles, was ihr zum Lagern braucht.

Der Grunderwerbsverein zu Meldorf hat uns ein ca. 1.500qm großes Gelände zur Verfügung gestellt. Da der Verein es nicht nutzen kann, können wir dort alles machen, was das Pfadiherz begehrt. Die Erdwälle sind von den Brombeeren befreit und mit ausgeliehenen Trekkern und Ackergeräten von benachbarten Bauern konnte der Boden geglättet werden. Jetzt mag auch jedermann dort gut im Zelt schlafen. Weitere Helfer haben noch kleine Radlader auf dem Hof und Sandreste und haben uns das Fundament für unser Blockbohlenhaus gelegt, was im Oktober aufgebaut werden soll. Der Imker stellt seine Bienen auf den Platz, verschiedene Obstbäume umrahmen die verschiedenen Nischen und Wiesen, in die unser Gelände unterteilt ist. Dabei haben wir eine große Zeltwiese von ca. 25×33 Metern, die Zentralwiese mit Blockhaus und großer Feuerstelle, eine Theaterwiese mit Naturbühne und eine Spielwiese, die fast komplett umsäumt und geschützt ist. Hier kann auch bei Sonne gut im Schatten gelegen werden. Zum Sanitärbereich geht es über eine Brücke (mit 6oo Meter Umweg) über die Miele oder mit der selbstgebauten Zugseilfähre in die Sporthalle gegenüber. Zur Nordsee sind es übrigens mit dem Kanu knapp 6 Kilometer und zu Fuß ca. 9 Kilometer. Direkt am Nordseedeich steht auch das NaBu-Haus Wattwurm mit sehr netten FÖJ’lern, die mit uns kooperieren. Das heißt, dass wir im Sommerlager bei ihnen waren und sie im Winter mit uns Futterglocken basteln. Im Oktober waren wir auch gemeinsam auf einer Seetierfangfahrt auf dem Fluß Eider unterwegs.

Unsere Stadt ist jetzt übrigens 751 Jahre alt und war im Mittelalter über viele Jahre Sitz des Rates der freien Bauernrepublik Dithmarschen. Und darauf legen wir hier Wert! Dazu feiern wir alle zwei Jahre, dass unsere bäuerlichen Vorfahren den dänischen König mit seiner gesamten Armee mehrmals verdroschen haben. Vom Glanz alter Tage spricht auch die größte Kirche (der Meldorfer Dom) an der schleswig-holsteinischen Westküste. Es ist also bei uns viel zu sehen und zu erleben und wir freuen uns auf euch!