Hinsehen. Zuhören. Ansprechen.

Einmal im Jahr lädt das Netzwerk Tabubruch zum „Netzwerktreffen zur Prävention von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch in jugendbewegten Gruppen“ ein. Dieses Jahr trafen sich die Tabubrecher*innen im niedersächsischen Sage. Für den BdP waren Punzel aus dem Bundesvorstand sowie Richard und Hannes vom AK intakt dabei.

Schwerpunkt des Treffens ist der überbündische Erfahrungsaustausch. In freien Austauschphasen werden Themen von den Tabubrecher*innen eingebracht und diskutiert. Viele Bünde sind ähnlich strukturiert und stehen im Bereich der Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt vor ähnlichen Herausforderungen. Das Netzwerk will auch so entschieden gegen überbündisch agierende Täter*innen vorgehen und auf ihr perfides strategische Handeln mit einem unkomplizierten offenen Austausch eine Antwort finden.

Aber auch Projekte wie die Singewettstreite standen dieses Jahr im Fokus. Um die Sichtbarkeit und Ansprechbarkeit von Tabubrecher*innen auf diesen aktiv zu erhöhen, soll es nach den positiven Rückmeldungen der Bundeslager von VCP und BdP im letzten Jahr ein einheitlich gestaltetes Halstuch geben. So soll unter anderem auf dem Rheinischen und dem Hamburger Singewettstreit aber auch auf dem Beräunertreffen sichtbar ein Zeichen gegen sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch gesetzt und Betroffenen niedrigschwellig geholfen werden.

Punzel aus unserem Bundesvorstand konnte von der aktuell bei uns im BdP stattfindenden Aufarbeitung und dem aktuellen Zwischenbericht durch das beauftragte Institut berichten. Der BdP hat sich bereits frühzeitig mit der Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt beschäftigt und sich daher auch entschieden durch das Institut zur Prävention und Praxisforschung von 1976 bis 2007 systematisch Gewalt im BdP aufzuarbeiten und zu dokumentieren. Im Kontext mit ähnlichen Bemühungen in anderen Bünden stellten sich hier die Fragen: Was kommt nach der Aufarbeitung und wie gehen wir langfristig mit Betroffenen in unseren Bünden um? Wie beziehen wir diese in unsere Bestrebungen zur Verbesserung der Präventions- und Schutzsysteme ein?

Weitere Infos zum Netzwerk Tabubruch findet ihr unter www.tabubruch.org. Informationen zur Prävention bei uns im BdP und zur Arbeit von intakt gibt es unter www.intakt.pfadfinden.de.

Text + Foto: Hannes Stintat, „Netzwerktreffen zur Prävention von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch in jugendbewegten Gruppen“. Für den BdP waren Punzel, Richard und Hannes dieses Jahr auf dem Tabubruch mit dabei.