Die Teilnehmer am Chalet
International

German Workparty in Kandersteg

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Stamm Einhorn, Waldstetten und Schwäbisch Gmünd
LV Baden-Württemberg

Das fünfte Jahr in Folge fuhr eine Gruppe von 20 Pfadfinder*innen zum Kandersteg International Scout Centre (KISC) in der Schweiz. Das Zentrum wird von den Pinkies, einer Gruppe engagierter Freiwilliger aus aller Welt, betrieben, die alle in knallpinke Pullover gekleidet sind.
Eine bunt gemischte Truppe von 18- bis 44-jährigen Menschen aus DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg), VCP (Verband christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder) und BdP (Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder) machte sich am 28.09.2019 aus den unterschiedlichsten Teilen Deutschlands auf den Weg in die Schweizer Alpen, um dort eine Woche lang gemeinsam Arbeit und Freizeit zu verbringen.

Das Abenteuer startet
Direkt am ersten Tag unternahmen die 20 Deutschen eine gemeinsame Wanderung zum Oeschinensee, bei der sich ausgiebig ausgetauscht und beschnuppert werden konnte. Am See angekommen dauerte es nicht lange, bis die Ersten für eine Abkühlung in den eiskalten Gebirgssee sprangen und eine wilde Planschparty begann. Glücklicherweise schien die Sonne so stark, dass das Trocknen auf den aufgewärmten Steinen am Ufer kein Problem war und sich so mancher nach dem Sonnenbad einen Sonnenbrand holte.
Auch die Herausforderung, gemeinsam die mitgebrachte Jurte neben dem Chalet (Haupthaus) des Scout Centre aufzubauen, damit dort an den Abenden gemeinsam musiziert, gefeiert und gesungen werden konnte, stärkte das Teamgefühl.

Die Arbeit
Von Montag bis Donnerstagmittag wurde jeden Vormittag und Nachmittag gemeinsam im und um das Scout Centre herum gearbeitet. Die Pinkies achteten während der Arbeitszeit sehr akribisch darauf, dass regelmäßig Pausen gemacht wurden und man uns ausreichend mit Heißgetränken und Leckereien versorgte. Jeden Morgen stellte Andrew, ein Pinkie aus dem Management Team, drei Arbeitsbereiche vor, so dass nie Langeweile aufkam und man in unterschiedlichen und individuell passenden Bereichen mitarbeiten konnte:
Holz
Gleichzeitig zur German Workparty war in diesem Jahr wieder ein holländischer Trupp zur „Dutch Workparty“ angereist, der intensiv mit Motorsägen ausgestattet war („STIHL Brigade“), sodass gemeinsam das Feuerholz für das kommende Jahr Zeltplatzbetrieb aus dem KISC eigenen Wald geschnitten wurde. Nachdem ein Baum in Stücken zersägt am Boden lag, wurde eine Menschenketten gebildet und – ähnlich wie im Film „Asterix und Kleopatra“ nach der Einnahme des Zaubertranks – tanzten die Holzstücke vom Wald bis an den Wegesrand, wo sie abends mit einem Traktor abgeholt und ins Holzlager gebracht wurden. Hier übernahm das Splitting Team mit einem hydraulischen Spalter und ca. 4 Äxten zeitgleich das weitere Gemetzel.

Deep Cleaning
„We are the champions …“ tönte durch die Gänge, während Menschen mit allerlei Säuberungsgeräten tanzend durch die Flure liefen und singend sauber machten. Wer sich diese Säuberungskolonne anschaute, bekam direkt Lust mitzumachen.
Reparaturarbeiten
Das Glück, gleich drei Schreiner dabei zu haben, wurde natürlich umgehend genutzt. Allerlei Reparaturarbeiten an Zäunen, Toren und Treppenstufen am Centre und auf den Berghütten wurden vertrauensvoll in ihre Hände und die ihrer Helfer*innen gelegt. So konnten die einen oder anderen neben der guten Aussicht von einer Berghütte auch noch lernen, wie man am besten Treppenstufen in einen Hang oberhalb der Baumgrenzen im größten Matsch einbringt und die Holzbalken durch Abflammen länger haltbar macht.

Das Freizeitprogramm
Neben dem Arbeiten kam das Freizeitprogramm nicht zu knapp. Jeden Abend wurde gemeinsam gesungen, gespielt und allerlei Blödsinn gemacht. Liedgut wurde ausgetauscht, über Unterschiede in den Verbänden gesprochen und vor allem jede Menge Gemeinsamkeiten gefunden. Hier waren auch immer viele Hollies und Pinkies zu Gast in der „German Jurte“.
Beim gemeinsamen Käsefondue mit den Holländer*innen und den Pinkies wurden nicht nur kulturelle Gemeinsamkeiten, sondern auch jede Menge Küsse ausgetauscht, da die besonderen KISC-Käsefondue-Spielregeln immer wieder zum Verteilen von Küssen führten.
Die Wanderung zur Ueschinenhütte überraschte uns sogar mit einer kurzen Schneewanderung, die natürlich auch eine Schneeballschlacht nach sich zog. Da der Strom bereits auf den Berghütten abgestellt war, wurde das Wasser für die Klospülung, zum Kochen und Trinken aus dem Fluss geholt und die wenigen Kerzen, die wir mithatten, bis zum Docht niedergebrannt.
Aber auch individuelle Freizeitwünsche kamen nicht zu kurz, sodass einige noch die Stadt Bern besichtigten, einen Ausflug nach Italien machten und sich immer wieder Wandergruppen zusammentaten.

Der Abschied
Durch die allabendlichen Singe-Gelage entstand die Idee für einen Singewettstreit, zu dem auch alle anderen internationalen Gäste eingeladen wurden. Die Beiträge der Teilnehmenden reichten dabei von selbst geschriebenen Liedern, über bündische Lieder, Popsongs, Gedichte bis hin zu Karaoke-Tanz-Performance. Als sich am Ende des Singwettstreits und damit auch dem letzten Abend im KISC alle Anwesenden zu „Nehmt Abschied Brüder“ in den Armen wiegten, war klar: Wir werden wiederkommen! Das war ein unvergessliches Abenteuer.

Autorin: Hanna Strecke (VCP)

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