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Gut Pfad, kleiner Muck

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Am 1. Februar 2025 verstarb Horst Köhler, ehemaliger Bundespräsident und Pfadfinder im Bund Deutscher Pfadfinder.

Nach der Flucht aus dem Osten kam die Familie Köhler Mitte der 50er Jahre in einem Flüchtlingslager in Ludwigburg unter. Dort schloss sich Horst dem Stamm Funkschwalben und der Sippe Edelweiß an. Er war der Jüngste in der Sippe und auch recht klein, so erhielt er den Spitznamen “kleiner Muck”. Seine Pfadfinderfreunde erinnerten sich an viele gemeinsame Fahrten, insbesondere an eine Großfahrt nach Istrien.

2007 durften die Pfadfinderinnen und Pfadfinder anlässlich ihres 100jährigen Bestehens auf Einladung von Bundespräsident Horst Köhler im Garten des Schloss Bellevue zelten. Der Bundespräsident erinnerte sich an seine eigene Pfadfinderzeit:

‚Fast fühle ich mich jetzt so wie vor 50 Jahren, als ich selber Pfadfinder war. Damals, liebe Pfadfinderinnen und Pfadfinder, war ich ein Flüchtlingskind. Wir lebten – viele hundert Menschen – in einer früheren Militärkaserne. Eine Gruppe vom Bund Deutscher Pfadfinder fragte mich, ob ich nicht Pfadfinder werden wollte. Nun: Ich wollte und habe so die Gemeinschaft der Pfadfinder erlebt, bei den vielen Aktionen, die wir gemacht haben, von der Nachbarschaftshilfe bis zu den vielen Zeltlagern. Wir waren praktisch alle 14 Tage mit dem Fahrrad unterwegs, ob es geregnet hat oder nicht. Und ich will ja nicht behaupten, dass ich Bundespräsident in Deutschland geworden bin, weil ich bei den Pfadfindern war, aber ich will Euch doch ganz klar und mit vollem Ernst sagen: Meine Zeit bei den Pfadfindern, die Erlebnisse, das Lernen und vor allen Dingen die Gemeinschaft bei den Pfadfindern, das hat mich für mein Leben geprägt, und ich bin sehr dankbar dafür.’

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