Profi Bula 2017
Stiftung

Wir trauern um unsere Kuratorin Profi

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Vorstand und Kuratorium der Stiftung Pfadfinden sind erschüttert über die Nachricht vom Tod von Profi. Sie verstarb am 4. Juli 2021 im Kreis ihrer Geschwister.

Hinter dem Pfadfindernamen steht Dr. Renate Voss, Ärztin für Neurologie und Psychiatrie im Ruhestand. Profi wurde am 13.8.1939 in Solingen geboren. Sie ist Pfadfinderin seit 1954. Damals trat sie, geprägt durch ihre der Jugendbewegung verbundenen Familie, in den Stamm „Weiße Möwen“ in Düsseldorf ein. Ihrem Stamm stand sie immer mit Rat und mancher Tat zur Seite. Das sind mehr als 60 Jahre Engagement für die Pfadfinderarbeit, ausgefüllt von Tätigkeiten als Wichtelmutter, Pfadiführerin, Gildenführerin und ab 1964 für 23 Jahre Stammesführerin.

Eine intensive Verbindung zu Vorstand und Kuratorium entstand durch die Zusammenarbeit in der Stiftung Pfadfinden. Als Stifterin Nr. 11 war Profi eine der ersten, die die Idee einer Pfadfinderstiftung unterstützte. Im März 1998 erfolgte die Gründung der Stiftung Pfadfinden im Römer in Frankfurt. Profi erklärte sich sofort bereit, die Stiftung als Kuratorin weiter voranzubringen. Seitdem sahen wir uns regelmäßig. Insbesondere die jährlichen Treffen des Kuratoriums waren ein wichtiger Höhepunkt.

Profi engagierte sich bei unseren Treffen immer in besonderer Weise. Sie sorgte dafür, dass eine Gitarre vorhanden war und stimmte die gemeinsamen Lieder an. Sie trug Gedichte und Texte vor, erinnerte an besondere Jahrestage und motivierte den Kreis zu Extra-Spenden.

Ihren 75. Geburtstag feierte Profi mit vielen Pfadfinderfreunden auf dem Scoutingtrain, der Reise quer durch Russland bis an den Baikalsee. Trotz ihrer Einschränkungen nahm sie als älteste Pfadfinderin an der großen Tour teil und bewältigte die Herausforderungen mit Bravour.

Wichtige Ereignisse im Pfadfinderleben waren die Bundeslager. Vermutlich hat Profi an allen teilgenommen. Sie half, wo sie konnte. Im Stamm, im Landesverband und natürlich auch bei der Stiftung. Wir erinnern uns gerne an die gemeinsame Zeit im Bundeslager 2017 in Großzerlang in Brandenburg.

Auf die Nachricht von Profis Tod reagierten viele der Freunde mit der Schilderung gemeinsamer Erlebnisse und Erinnerungen:

 

Unsere ehemalige Bundesvorsitzende Ika Holler: Das ist eine echt sehr traurige Nachricht: Profi – so ein Urgestein in unser aller Pfadfinderleben!! Eigentlich ist es unvorstellbar, dass sie nicht mehr da sein soll, nicht mehr beim Kuratoriumstreffen und anderen Aktivitäten!!! Sie wird uns allen fehlen!

Wolfgang Rittershaus, ein Reisegefährte beim Scoutingtrain: Betroffen habe ich deine traurige Nachricht gelesen. Profi war in ihrer Art, wie ich sie kennenlernen durfte, eine besondere Frau. Mit Respekt habe ich ihre Kraft bewundert, sich in ihrem Alter mit dem Handicap, ich glaube eines gebrochenen Beines, sich auf die Reise mit dem Scoutingtrain zu begeben. Die Erlebnisse sind immer noch präsent in meinen Erinnerungen. Ihr Ableben hat eine Lücke in unsere Reihen gerissen. Möge sie in Frieden ruhen.

Jürgen Thelen, ein Freund aus dem Stiftungsvorstand: Das ist eine traurige Nachricht, die einen innehalten lässt. Profi, immer voller Energie und Tatendrang, anpackend, Blick nach vorne.

Susanne Hornauer, eine langjährige Begleiterin: Profi hat mich als Pfadfinderin sehr geprägt. Als Kursleiterin im Bund Deutscher Pfadfinderinnen und als immer gut gelaunte Reisekameradin beim Scouting Train. Danke.

Jo Schütt, ehemalige Kuratorin: Sie war ein stets positiver Mensch, streng mit sich selbst und eine wunderbare Freundin. Pfadfinderin sein und Musik haben ihr Leben ausgefüllt, aber sie war auch große liebende und geliebte Schwester innerhalb der Geschwisterrunde. Sie hat viel für die Pfadfinderinnenarbeit getan. Die weißen Möwen und viele mehr werden sie vermissen. Ich bestimmt.

Frank Diener aus Petterweil:  So ist in jedem Anbeginn……Wieder ein außergewöhnlicher Mensch, der aus unserer Welt gegangen ist. Eine taffe und engagierte Frau in unserem Bund! In der Zeit als Bundesdelegierter, hatte ich das Glück, sie 10 Jahre zu begleiten. Irgendwo brauchen sie immer Geiger und so außergewöhnliche Menschen wie Dich. Viel Glück auf Deiner weiteren Lebensfahrt, Holzwurm.

Antoinette Hofmann aus dem Stiftungsvorstand: Ich durfte Profi auf dem BuLa 2017 kennenlernen und war schon nach wenigen Minuten sehr von ihr beeindruckt. Was für eine starke Frau, habe ich damals gedacht. Ungeachtet ihrer offensichtlichen Beeinträchtigungen und wahrscheinlich auch Schmerzen, strahlte sie in Wort und Tat Optimismus und Lebensfreude aus. Unvergessen bleibt mir das Bild im Gedächtnis, als wir sie in der Kochjurte ihres Stammes trafen, wo sie sich wie auch immer nützlich machte.

Ich wäre Profi gerne noch mal im Rahmen der nachfolgenden Kuratoriumstreffen begegnet. Sie konnte nicht mehr teilnehmen und hat dennoch stets den Kontakt zur Stiftung gepflegt, auch wenn sie vorrangig versuchte ihre Mobilität und Selbstständigkeit zurückzugewinnen. Tröstend zu wissen, dass sie nicht alleine, sondern im Kreise ihrer Familie friedlich gehen konnte.

Hajo Hornauer, Weggefährte und Kurator: Profi war für mich seit den Tagen der Fusion bis zu unserer “Abteil-Vierergemeinschaft” in der Transsib zum Baikalsee immer eine gute, verlässliche Freundin und Gesprächspartnerin, durchaus streitbar, aber doch von großer Güte und Zugewandtheit. Danke, Profi!

Wir werden Profi in lebendiger Erinnerung behalten. Beim nächsten Treffen des Kuratoriums werden wir uns an sie erinnern. „Nehmt Abschied Brüder, ungewiss ist alle Wiederkehr …“ mit dieser Liedzeile, die wir oft gemeinsam mit Profi gesungen haben, sagen wir ein letztes Gut Pfad.

Vorstand und Kuratorium der Stiftung Pfadfinden

 

https://stiftungpfadfinden.de/wir-ueber-uns/news/detailansicht/wir-trauern-um-unsere-kuratorin-profi

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