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Pfadfinder

Interview „Floßfahrt auf der Donau“

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Stamm Stettenfels, Untergruppenbach LV Baden-Württemberg

Michi (Michael Marré, Stamm Stettenfels) war mit dem Floß auf der Donau unterwegs. Die Fragen für pfade stellten Dschin (Daniela Gebhardt, Stamm Schwarze Wölfe) und Schnirk (Stefan Welz, Stamm Einhorn).

pfade: Du warst eine ganze Woche mit dem Floß unterwegs?

Michi: Ich habe eine Woche Action gehabt, aber ich war keine Woche unterwegs. Ersteinmal haben wir drei Tage das Floß gebaut – nichtganz drei Tage. Sonntag bis Dienstag haben wir gebaut. Dienstag ging es dann los. Bis Freitag waren wir dann unterwegs.

pfade: Wo wart ihr?

Michi: Ulm.

pfade: Welcher Fluss fließt da?

Michi: Die Donau. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Ulmer Pfadfinderstamm (Anm.: Stamm Weiße Rotte), der sein Stammesheim für die Tage des Floßbaus zur Verfügung gestellt hat.

pfade: Ich habe die Bilder auf Facebook gesehen.Habt ihr Kanister daruntergemacht?

Michi: Ne, Reifen.Wir haben am Auftrieb herumgerechnet. Die Reifen allein hatten etwas wenig Auftrieb. Wir haben dann noch Styropor zugekauft.

pfade: Habt ihr auch auf dem Floß geschlafen?

Michi: Zum Schlafen waren wir immer am Ufer.

pfade: War die Kohtenplane nur Dekoration?

Michi: Das war eine Gewebeplane und diente als Zeltersatz.

pfade: Wie kommt man auf die Idee, ein Floß zubauen?

Michi: Wenn man auf einer WG-Party mit den Kumpels merkt, dass man dringend wieder etwas unternehmen sollte.

pfade: Waren die Kumpels Pfadis?

Michi: Nein, ursprünglich war das keine Pfadiaktion. Ist dann aber zu einer Pfadfinderaktion geworden…

pfade: …weil du extra dazu eingeladen hattest. Wie viele wart ihr dann?

Michi: Zu dritt beim Bau, sechs Leute waren es dann beim Fahren. Teilnehmer kamen noch von den Zollerfalken dazu.

pfade: Welche Abmessungen hatte das Floß?

Michi: 3 auf 6 Meter, die Beplankung etwas überstehend. Zum Glück haben wir das Floß etwas kleiner gebaut, als wir es geplant hatten. Die Schleusenmaße haben augenscheinlich nicht immer auf das Maximalmaß gepasst.

pfade: Hattet ihr vor, 2,5 Tage zum Bauen zu brauchen?

Michi: Nein, Dienstagmorgen hätte es bereits losgehen sollen.

pfade: War ja dann nicht so unrealistisch geplant. Wie habt ihr das Floß dann gebaut, die Reifen montiert?

Michi: Erst haben wir das Gerüst gebaut. Das haben wir zum Fluss gebracht und im Wasser aufgebockt, um die Reifen von unten zu montieren. Dann sind wir losgetuckert!

Die erste Strecke in Ulm war die beste. Wir haben uns gefühlt wie Rockstars! Ein Haufen Leute am Ulmer Ufer haben ihren Augen nicht getraut und gegafft ohne Ende.

pfade: Hattet ihr Stecken oder so zum Antrieb?

Michi: Wir hatten zwei lange Latten zum „Staken“. Die Reisegeschwindigkeit auf der Donau ist sehr niedrig. Wir sind allein 2 Stunden durch die Ulmer Innenstadt gefahren! Man kommt nur mit ca. 1 bis 2 km/h vorwärts.

In den drei Tagen sind wir insgesamt ca. 20 km weit gekommen.

Das Floß war sogar langsamer als die Fließgeschwindigkeit, da der Gegenwind bremst. Wir wurden zum Beispiel durch eine tote Ratte und einen Fisch mit Bauch nach oben überholt.

pfade: Wären Paddel nicht besser gewesen als die Latte zum Staken?

Michi: Ich weiß nicht. So ein Floß ist insgesamt sehr träge. Ich kann mir nicht vorstellen, dass motiviertes Paddeln auf so einem Floß Spaß macht. Man ist halt langsam.

pfade: Wie war das bei Regen?

Michi: Wir hatten ja das Dach montiert, wo man sich unterstellen konnte.

pfade: So, wenn ich dir jetzt erzähle, dass mein Stamm von Günzburg bis zum Eisernen Tor (hinter Belgrad) mit dem Floß fahren will, was sagst du dann dazu?

Michi: Sie sollen viel Zeit einplanen 😉

Ne, man braucht halt einen guten und konstanten Antrieb. Nachts durchfahren mit Schichtwechsel wäre eine Idee. Der Antrieb, selbst wenn er langsam ist, bringt einen dann schon auf seine 120 km pro Tag.

pfade: Brauchtet ihr eine Genehmigung? Beispielsweise als Wasserfahrzeug?

Michi: Dort nicht. Ab Kelheim bräuchte man eine Genehmigung, da dort die Donau zur Bundeswasserstraße wird. So weit sind wir aber nicht gekommen.

pfade: Kosten die Schleusen etwas?

Michi: Nein. Es waren so Selbstbedienungsschleusen, wo man auf Knopfdruck Wasser ablassen kann.

pfade: Würdest du so eine Tour wieder machen?

Michi: Es war auf jeden Fall cool! Aber wie immer – beim zweiten Mal muss es natürlich besser werden. Ein bis zwei größere Städte in Bayern, beispielsweise Ingolstadt, hätten wir uns schon gern angeguckt. Beim nächsten Mal wird also mehr auf den Antrieb geachtet.

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