Unterstützungsstruktur! Nur ein schönes Wort?
Pfadfinder

Unterstützerstruktur! – Nur ein schönes Wort?

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Stamm Barrakuda, Baldham
LV Bayern

Ich: Das wäre die Lösung für viele Probleme der Sippen im BdP!

Du: Warum?

Ich: Oft übernehmen SiFüs schon sehr jung diese Aufgabe und stehen mehr oder weniger alleine da. Genau hier bräuchte es jemanden an den sich der SiFü wenden kann, wenn die Programmideen ausgehen, die Gruppe verkracht ist oder sonst Rat und Unterstützung gebraucht wird. Meistens ist die Stammesführung ja doch mit anderen Dingen beschäftigt.

Du: Äh, klingt wie das Gildensystem?! Mehrere Sippen bilden eine Gilde, die SiFüs treffen sich zum Gildenrat, tauschen sich dort aus und planen ab und zu auch Aktionen gemeinsam…

Ich: Ja, genau. Die Idee ist uralt, aber fragt man mal herum kennt es kaum noch jemand. Versucht man es aktuellen SiFüs näher zu bringen heißt es immer „mein Stamm ist zu klein dafür“.

Du: Und wie soll das dann gehen?

Ich: Keine Ahnung, aber wir sollten nicht immer im Kleinen denken. Die Zeiten ändern sich – warum das System nicht anpassen? Warum nicht überregional? Zum Beispiel könnte sich jemand Älteres bereit erklären Gildensprecher für die 4 Sippen der 3 umliegenden Stämme zu machen oder…

Was meinst DU? Hat dieser alte Hut Zukunft? Welche Erfahrungen hast du mit dem Gildensystem? Wie funktioniert es bei euch? Wie könntest du dir das vorstellen? 

Hinterlasse hier einen Kommentar und hilf dem BdP damit neue Wege zu finden!

Gut Pfad,
Sophie
(Bundesbeauftragte für die Pfadfinderstufe)


Hintergrund

Wir haben im letzten Jahr begonnen Inhalte und Struktur unserer Pfadistufe in Frage zu stellen. Gründe dafür gibt es viele. Gerade älteren Sippen fehlt es an Programmideen, sie kommen oft mit individuellen Problemen nicht klar und Know-How geht verloren – z.B. wie man auf Fahrt geht. Dass ältere Sippenführer oft nur für die ersten 1-2 Jahre da sind und die Aufgabe dann ein Gleichaltriger übernimmt macht die Sache auch nicht einfacher.

Grund für die Bundessippe das Projekt „PfaTeens? Konzept Ü13!“ zu starten. Dazu hat im April ein Wochenende mit 22 Leuten aus vielen Landesverbänden, Aufgabenbereichen und Altersstufen stattgefunden. Wir haben die Probleme der älteren Pfadfinderstufe im BdP analysiert, Jugendstudien angeschaut und einen Blick über den BdP-Tellerrand in die Pfadibewegung Schweiz geworfen.

Auf der letzten Bundesstufentagung haben wir dann mit den Landesbeauftragten aus den Problemfeldern Lösungsansätze herausgearbeitet. Einer heißt eben eine Unterstützerstruktur aufzubauen. Ein weiterer Punkt ist altersgerechtes Programm zu entwickeln bzw. zu sammeln und zur Verfügung zu stellen. Außerdem wollen wir am Image der Pfadfinderei im Allgemeinen arbeiten.

Wenn du Interesse hast an dem Thema mitzuarbeiten melde dich bei mir oder schreib hier einfach!

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Was denkst du?

  • Johny

    Ja, schon als ich 2000 auf dem KfG war ich verwundert, dass ich noch nie was vom Gildensystem gehört hatte. Prinzipiell ist das mit dem Ansprechpartner eine gute Idee, aber ist das nicht auch eine Kapitulation vor unserer Mitgliederschwäche? Sollte man nicht eher danach schauen, dass die Stämme wachsen? Andererseits würde das ja auch die Stämme stärken, hm…

    • Joschko

      Eine Kapitulation vor unserer Mitgliederschwäche wäre, zu warten, bis alles besser wird und bis dahin zu sagen, dass wir nichts machen können. Ich denke, dass wir eben mit einem angepassten Gildensystem die Pfadis sogar wieder attraktiver machen und somit die Mitgliederschwäche bekämpfen könnten. Es ergäben sich sicher einige spannende Aktionen und Möglichkeiten, wenn die Stämme mehr vernetzt werden – über Kurse und Landes/Bundesaktionen hinaus.

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  • Holger

    Ich halte das Gildensystem keineswegs für einen alten Hut, sondern für einen idealen Ansatz, um junge Sippenführer zu unterstützen. Ich habe selber als junger Sippenführer unheimlich davon profitiert.

    Die Gilde steht und fällt aber mit der Gildenführung. Das hat auch nichts damit zu tun, wie groß ein Stamm ist, schon zwei Sippen bilden eine Gilde. Es hängt jedoch davon ab, dass sich jemand findet, der sich in der Gildenführung engagiert. Dabei kann es auch nicht bei einem kurzfristigen Engagement bleiben, sondern eine funktionierende Gilde setzt gerade in der Anfangszeit auch regelmäßige Treffen mit den jungen Sippenführern zur Vorbereitung von Sippenstunden oder anderen Gildenaktionen voraus.

    Genau hier liegt jedoch aus meiner Sicht das Problem, denn es finden sich doch leider immer weniger Leute, die sich längerfristig einbringen können, weil häufig genug die Zeit fehlt. Zudem gibt es eine Vielzahl von anderen Aufgaben, die Leute im Gildenführeralter im Stamm übernehmen “müssen”.

    Grundsätzlich wäre es da sinnvoll, in stammesübergreifenden Strukturen zu denken. Aber ob sich da jemand findet, der diese Aufgabe übernimmt, erscheint mir fraglich. Der Arbeitsaufwand für Treffen etc. wäre ungleich höher. Aber ausprobieren sollte man es schon, vielleicht findet sich ja doch jemand.

    Wichtig erscheint es mir aber zunächst auch, dass Gildensystem noch bekannter zu machen. Es muss in den Stämmen ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass junge Sippenführer nicht ins kalte Wasser geworfen werden dürfen, sondern mehr betreut werden müssen.

    Unabhängig vom Gildensystem habe ich allerdings auch die Erfahrung gemacht, dass es häufig gar kein superoptimal durchgeplantes Sippenprogramm braucht, um die Ü13-Mitglieder im Stamm zu halten. Es ist egal und das Sippenprogramm kann noch so häufig aus Teetrinken bestehen, wenn es regelmäßige (Sommer-) Fahrten im Stamm gibt. Die Fahrtenerlebnisse schweißen die Sippe so zusammen, dass das Sippenprogramm zweitrangig ist. Hauptsache die Sippe trifft sich regelmäßig.