Gilwellkurs – elitäre Holzklötzchen?
,Was ist denn eigentlich dieser Gilwellkurs? Der Gilwell ist in unserem derzeitigen Kurssystem sozusagen der letzte Kurs, den man besuchen kann. Es wird einem sehr viel Freiheit geboten, sich mit den Dingen auseinanderzusetzen, die einen interessieren. Man bekommt die Gelegenheit, sich nochmal intensiv mit dem eigenen Arbeitsfeld im BdP auseinanderzusetzen – sei es im Stamm, in der Landesleitung, oder als Kursteamer – und gleichzeitig über den eigenen Tellerrand hinauszublicken, Leute zu treffen, die entweder an sehr ähnlichen, oder auch völlig verschiedenen Themen arbeiten.
Man diskutiert über Arbeit mit Flüchtlingen oder Wachstum im BdP, genauso wie über andere aktuelle Themen, die uns im Bund beschäftigen: Wie gehen wir bei den Pfadfindern mit den neuen Medien um? Brauchen wir alternative Ausbildungskonzepte? Sind wir ein interkonfessioneller Verband, und wollen wir einer sein? (Wer ist eigentlich dieser Bund?)
Der Gilwell ist ein Kurs, an dem man sich während der nachmittäglichen Kaffee-und-Kuchen-Pause mit dem neuen Corporate Design des BdP auseinandersetzen kann. Der Gilwell ist aber auch ein Kurs, an dem man, anstatt sich mit dem neuen Corporate Design zu beschäftigen, bei herrlichem Wetter eine Stunde Frisbee spielt, um sich mal wieder zu bewegen.
Man nimmt von jedem Kurs die ein oder andere Sache mit, aber von dieser Woche habe ich, so kommt es zumindest mir persönlich vor, viel mehr noch als von meinen bisherigen Kursen mitgenommen. Ich bin mir jetzt – wider Erwarten – wesentlich mehr im Klaren darüber, was ich bei den Pfadfindern bewegen möchte, und wo ich in Zukunft hin will. Ich habe wunderbare Leute getroffen, Freundschaften und Kontakte aus dem ganzen Bund mitgenommen. Ich habe interessante Anregungen, wertvolles Feedback, neue Inspiration und natürlich einen großen Haufen Motivation bekommen. Ich habe bei den Einheiten Dinge gelernt, die mich die nächsten Jahre dauerhaft begleiten werden.
Und ganz besonders bleiben all die tollen kleinen Momente und Erlebnisse in Erinnerung, die ich von diesem Kurs mit nach Hause nehme:
Der Moment, als wir alle in der Morgenrunde Lasse einen Tag zu früh zum Geburtstag gratuliert haben.
Als wir mit unserem Teilkurs im Fackelschein das Haus der Veränderung gebaut haben.
Als wir mit unseren Hausgruppen geocachen waren, durch Dornen, Wälder und Wiesen querfeldein Kekse gejagt haben und bei Nachmittagssonne (Sonne in Immenhausen??) gemeinsam im Kleefeld lagen.
Jeden Morgen das Frühstück, bei dem alle außer Niklas noch eher mäßig motiviert ihren Kaffee geschlürft haben, und jedes Mal etwas anderes fehlte.
Als Nono zur generellen Völkerverständigung beigetragen hat und wir alle gemeinsam Mumpitz gemacht haben.
Das sehr persönliche Feedbackgespräch mit einem Teamer, das für viele zu einem ganz wichtigen Highlight gehörte.
Die Tage, an denen man mit einer luxemburgischen Morgenrunde begeistert in den Tag startet, nach einem Berliner Tischspruch zu Mittag isst, und dann nach einer hessischen Abendrunde nachdenklich in der verrauchten Holzkothe den Abend ausklingen lässt.
Als man dann endlich mit der Planung seines Gilwellprojektes fertig war.
Und der Abschlusskreis, wo man am Ende melancholisch auf eine wunderbare Woche zurückblickt.
Vielen, vielen Dank für diese großartige Zeit!
Und so blieb am Ende eigentlich nur noch eine Frage offen: “Aber ‘ne Wurst, ‘ne Wurst, die isst er doch??”
Wenn dir der Grundkurs gefallen hat, fahr auf den Gilwell-Kurs! Das kann ich nur wärmstens empfehlen.
Noch mal fürs Protikoll “Ne Wurst” von Kapelle Petra: https://m.youtube.com/watch?v=n-CcfdUYdIg
Danke Stephan für diesen sehr coolen Artikel. Und Danke allen für diesen genialen Kurs 😀
Danke für den schönen Artikel und den super Kurs.
Er hat mir unmengen an Wissen und Motivation ermittelt, die ich unbedingt mitnehmen und verarbeiten möchte.
Dieser Kurs ist nur zu empfehlen, selbst das Wetter hat das so gesehen und ununterbrochen für strahlenden Sonnenschein gesorgt 🙂
Gut Pfad,
Niklas