Luftbild von der ehemaligen Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten, Thüringen und Bayern, Lkr Coburg und Lkr Sonneberg
30 Jahre Deutsche Einheit

Eine Reise das Grüne Band entlang

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Zurzeit erleben wir als Europäer*innen etwas, was uns beinahe unbekannt geworden ist: unser sonst so selbstverständliches Privileg zu reisen und auf unseren Reisen Grenzen zu passieren, ist eingeschränkt. Und das von einem Virus, der vor keiner Grenze Halt macht, dabei aber keineswegs alle Menschen gleich werden lässt, wie am Anfang der Pandemie noch so pathetisch in Zeitungsartikeln zu lesen war. Grenzen durchziehen nicht nur Landstriche, sondern auch Gesellschaften.

Doch Grenzen können auch überschritten oder überwunden werden.

Es lohnt sich ein Blick auf unsere Vergangenheit: vor nicht allzu langer Zeit trennte der „Eiserne Vorhang“ Deutschland in zwei Staaten und zerschnitt ganz Europa. Wir können uns glücklich schätzen, dass diese Grenze nun der Vergangenheit angehört. Es bleibt das Grüne Band als lebendiges Denkmal. Wo einst eine Schneise aus 1,2 Mio. Tonnen Beton und 700.000 Tonnen Eisen zu 3.000 Kilometer Zaun und 200 Kilometer Mauer wurde, die die Landschaft zerschnitt, findet sich heute eine einzigartige Artenvielfalt und Lebensraum.

Das Grüne Band erstreckt sich von der Barentssee bis zum Schwarzen Meer. NordNordWest / CC BY-SA 3.0, (https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3679988)

Warum also nicht einmal eine Fahrt nach Thüringen oder Oberfranken, um dort das Grüne Band ein wenig näher zu erkunden? Eine Fahrt zu planen ist einfacher, als es erst einmal scheint. Sobald man sich erst einmal einen Startpunkt und möglicherweise auch schon ein Ziel ausgesucht hat, kann es beinahe schon losgehen. Wichtig ist es, darauf zu achten sich nicht zu übernehmen.

Bricht man ins Gebirge auf, gilt: ein gutes Erste-Hilfe-Set ist das A und O! Und selbstverständlich sollte man immer ein funktionierendes Notfall-Handy bei sich tragen. Nicht zu vernachlässigen ist außerdem, darauf zu achten, immer genügend Wasser dabei zu haben.

Als Ausgangspunkt im Harz bietet sich Ellrich an, ab hier kann man den Grenzweg Richtung Norden einschlagen. Alle, die keine langen Strecken zurücklegen wollen und/oder nur eine relativ kurze Fahrt planen, können dem Grenzweg so lange folgen, bis dieser auf die Benneckensteiner Straße trifft. Folgt man diesem, gelangt man wieder zum Start- und Zielpunkt Ellrich. Hat man mehr Zeit, kann man dem Weg natürlich auch noch bis zum Brocken folgen oder bereits in Duderstadt oder Niedersachswerfen starten. Von oder nach Niedersachswerfen kann man ein wenig abkürzen: hier fährt regelmäßig die Harzer Schmalspur Bahn zur Eisfelder Talmühle.

Alternativ kann man beispielsweise auch die Etappe von Ludwigstadt im Landkreis Kronach nach Neustadt bei Coburg einschlagen. Diese Fahrtenroute ist natürlich für alle besonders günstig, die aus dem Süden Deutschlands anreisen.

Also nichts wie auf auf Fahrt!

Kleiner Tipp: neben allem anderen, was so auf ‘ner Fahrt mit muss (Kothe, Klamotten, Kocher, Essen und Gewürze…) ist folgende Lektüre für alle, die sich für deutsche Geschichte interessieren sehr zu empfehlen: Deutsch sein und schwarz dazu: Erinnerungen eines Afro-Deutschen von Theodor Michael.

Isabel Sax (Isi)
LV Bayern

 

Titelfoto: Nickel van Duijvenboden / CC BY (https://creativecommons.org/licenses/by/3.0)

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