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Der BdP und die Gesellschaft

Der schweigenden Mehrheit eine Stimme geben

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Stamm Goten, Kaiserslautern
LV Rheinland-Pfalz/Saar

Für demokratische Werte und ein solidarisches Miteinander

Auf Initiative des Stadtjugendrings Kaiserslautern e.V. hatte sich nach Weihnachten ein Bündnis aus mehr als 50 Verbänden/Institutionen/Kirchen/Vereinigungen und Parteien gegründet. Es will der schweigenden Mehrheit in der Stadt Kaiserslautern eine Stimme geben, für ein solidarisches Miteinander in der Corona-Pandemie werben und dazu aufzufordern, unsere demokratischen Grundwerte zu achten.

Das Bündnis hatte zu diesem Zweck für Freitag, den 14.01.2022 vor die Stiftskirche in der Fußgängerzone zu Kaiserslautern eingeladen.

„Man muss nicht mit Hunderten von Leuten auf die Straße gehen und gegen Gesetzte verstoßen, um ein Signal zu setzen“, begrüßte Marcel Divivier-Schulz vom DGB Westpfalz die Teilnehmenden der Gedenkaktion für die Opfer der Corona-Pandemie.

Jürgen Jäger, der Vorsitzende des Stadtjugendrings, erklärte, der schweigenden Mehrheit in unserer Stadt mit dieser Aktion eine Stimme geben zu wollen. „Diese Mehrheit“, so Jürgen Jäger, „befürwortet die Corona-Maßnahmen und setzt sich für ein solidarisches und demokratisches Miteinander ein“.

Anschließend verlas den gemeinsamen Bündnistext:

Wir Unterzeichnenden sind sehr besorgt über die Entwicklung der letzten Tage und Wochen, auch hier in Kaiserslautern.

Obwohl wir nicht in allen Dingen einer Meinung sind, verbinden uns unsere gemeinsamen, demokratischen Grundwerte.

Jede Person hat das Recht auf freie Meinung und auf Versammlungsfreiheit. Jedoch gelten hierfür Regeln wie Anmeldung einer Versammlung, Einhaltung behördlicher Regeln und vieles mehr. Diese Regelungen wurden und werden durch vom Volk legitimierte Parlamente erlassen.

Wer sich nicht an diese Regeln hält, missachtet damit gesellschaftliche Spielregeln, auf die sich die hier lebende Bevölkerung geeinigt hat. Die Freiheit, auch die der Pfälzer:innen, endet dort, wo die Grundrechte anderer Menschen eingeschränkt oder gefährdet werden oder andere Menschen leiden müssen.

Wir appellieren an die Teilnehmenden sogenannter „Spaziergänge“, sich mit ihrem Unmut gegen die momentane Pandemie-Situation und die damit verbundenen Maßnahmen nicht zum Werkzeug von Menschen machen zu lassen, die aufgrund ihrer Gesinnung eine freiheitliche, vielfältige und demokratische Gesellschaft unterbinden wollen – nicht jeder Weg ist ein guter Weg.

In unseren Krankenhäusern werden alle (geimpften und ungeimpften) COVID-19-Patient:innen aufopferungsvoll behandelt und gepflegt. Leider starben und sterben Menschen an oder mit diesem Virus (bisher 155 alleine in Kaiserslautern) und zeitgleich werden lebenserhaltende Operationen und Vorsorgeuntersuchungen verschoben. Unsere Solidarität gilt all diesen Menschen und ihren Angehörigen. Wir treten für ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit ein. Eine durch Wahlen legitimierte Regierung hat die Pflicht eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, um dieses Recht zu schützen.

Wir stehen gemeinsam ein für die Grundrechte, für die Werte unserer Demokratie und für ein solidarisches Miteinander in der Pandemie“.

Die Unterzeichnenden des Bündnisses sind:

AIDS-Hilfe Kaiserslautern e.V. Alt-Arm-Allein e.V.
Alt-Katholische Gemeinde Saarbrücken mit Kaiserslautern

Apostelkirche Kaiserslautern

Arbeiter Samariter Jugend (asj) Kaiserslautern
AWO Stadtverband Kaiserslautern
Bündnis 90/Die Grünen Kaiserslautern

Bürgerinitiative Stadt für alle
Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Region Nordpfalz
Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. (BdP), Stamm Goten Kaiserslautern
Caritas-Zentrum Kaiserslautern
Christlicher Verein Junger Menschen (CVJM) Kaiserslautern e.V.
Courage Bündnis
Detlev Besier, Pfarrer für Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Region Pfalz

Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Stadtverband Kaiserslautern
Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), Stamm Fridtjof Nansen
Deutsche Wanderjugend im Pfälzerwald-Verein, Gruppe Erlenbach
Die Linke Kaiserslautern Stadt
Die PARTEI Kaiserslautern und Kreisverband Kaiserslautern Land
Dillinger Franziskanerinnen, Konvent Kaiserslautern

Evangelisches Jugendhilfezentrum Kaiserslautern

Evangelische Jugend Kaiserslautern
Evangelische Studierenden Gemeinde (ESG)
FREIE WÄHLER Kaiserslautern
Freunde des Pfalztheaters e.V.
Friedensinitiative Westpfalz e.V. (FIW)

Gemeindepädagogischer Dienst (GPD) Kaiserslautern

 Haus der Diakonie Kaiserslautern

Hochschulleitung der Hochschule Kaiserslautern
IG Metall Kaiserslautern
Forum für Interreligiösen Dialog für die Stadt und den Landkreis Kaiserslautern

Jugendparlament Kaiserslautern
Junge Liberale Kaiserslautern-Kusel-Donnersberg JUSOS Kaiserslautern
Karnevalclub Rot-Weiss Kaiserslautern e.V.

Katholische Hochschulgemeinde (KHG)
Katholische Pfarrei Heiliger Geist Kaiserslautern

Katholische Pfarrei Heiliger Martin Kaiserslautern

Katholische Pfarrei Maria Schutz Kaiserslautern

Landesjugendpfarramt der Evangelischen Kirche der Pfalz
Lebenswerk eG (fairness-Kaufhaus Kaiserslautern) NABU Naturschutzbund Kaiserslautern und Umgebung Naturfreunde Kaiserslautern
Ökumenisches Gemeinschaftswerk Pfalz
Präsidium der TU Kaiserslautern
Protestantischer Kirchenbezirk Kaiserslautern
Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

SOS-Kinderdorf Kaiserslautern
SPD Stadtverband Kaiserslautern
Stadtjugendring Kaiserslautern e.V.
Stark durchs Leben
Thomas Brenner Photographie
Verdi Bezirk Pfalz
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), Kreisverband Kaiserslautern
Verein „Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt Kaiserslautern”
Vielfalter KL e.V.

Der Bündnistext wurde anschließend symbolisch der Presse übergeben. Mit einer Schweigeminute und einem von Pfarrer Detlev Besier vorgetragenen Gebet wurde der über 155 Verstorbenen der Corona-Pandemie im Stadtgebiet gedacht.

Die fast 100 Teilnehmenden entzündeten ihre Kerzen und Teelichter und stellte sie zu dem bereits bestehenden Kranz aus Kerzen oder legten Blumen ab.

Auch wir Vertretende vom Ring deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände (rdp) nahmen an der Veranstaltung teil, um somit unsere Solidarität zu bekunden und auf die demokratischen Werte in unserer Gesellschaft hinzuweisen. Weitere Aktionen werden folgen.

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Was denkst du?

  • Fritz Kaune

    Auch wenn ich im “hohen Norden” lebe, habe ich liebe Kontakte in die Pfalz. Ich finde es sehr bewunderns- und dankenswert, dass sich bei euch dieses breite Bündnis ergeben hat. Nicht wer am lautesten auf der Straße schreit hat Recht und darf den gesellschaftlichen Diskurs bestimmen. Jede und jeder darf seine eigene Meinung haben und sie auch in einer Demo vertreten, aber er muss aufpassen, mit wem er sich da gemein macht! Wer nur unsere Demokratie delegitimieren will und als Demonstrant behauptet, er lebe in einer Corona-Diktatur, der hat offensichtlich eine sehr “rosarote Brille” auf. Der sieht nicht oder will nicht sehen, dass so viele seiner “Mit-Spaziergänger” ihr politisches “Süppchen” nur in alleiniger staatszersetzender Provokation kochen. Der realsiert nicht, dass in Belarus oder Kasachstan ganz anders mit Demonstranten umgegangen wird, die berechtigte Kritik gegen Staat und Regierung auf die Straße treiben. Unser Staat hat rechtsstaatliche Regeln aufgestellt, damit die Freiheit und körperliche Unversehrtheit eines jeden von uns gewahrt bleibt. Warum können sich die, die anderer Meinung sind und nicht die Mehrheit unserer Bevölkerung darstellen, nicht daran halten?

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