#beiunswillkommen

Ewig Ferien? Nein, danke!

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Ferien sind toll, da sind sich wohl alle einig. Sogar Pippi Langstrumpf wollte freiwillig in die Schule gehen, nur, um Sommerferien zu bekommen. Ferien sind ja vor allem so schön, weil sie etwas Besonderes sind. Aber monatelang nichts zu tun zu haben, obwohl man eigentlich gerne arbeiten würde? Das kann ganz schön schnell nervig werden. Trotzdem ist es Realität für viele Menschen, die auf der Suche nach Schutz und Asyl nach Deutschland kommen, denn wer wann arbeiten darf, ist in Deutschland streng geregelt. So dürfen zum Beispiel Asylbewerber (also Menschen, die einen Antrag auf Asyl gestellt haben) erst drei Monate nachdem sie ihren Antrag gestellt haben, anfangen zu arbeiten – brauchen dafür aber auch noch eine Arbeitserlaubnis. Und da die Mühlen der Bürokratie sehr langsam mahlen, kann sich dieses Prozedere manchmal über Monate hinziehen. Dann gibt es da noch die Leute mit einer Duldung, deren Antrag auf Asyl also abgelehnt wurde, die aber manchmal trotzdem über Jahre in Deutschland bleiben dürfen, z.B. weil es in ihrem Land zu gefährlich ist, um sie abzuschieben. All diese Fälle betreffen häufig auch junge Menschen, die entweder mit ihren Eltern oder alleine nach Deutschland gekommen sind, und gerne eine Ausbildung anfangen würden – dies aber nicht dürfen. Auf der anderen Seite stehen die Unternehmen: viele von ihnen haben freie Ausbildungsstellen, für die es einfach nicht genug Bewerber*innen gibt, oder suchen aus anderen Gründen händeringend Mitarbeiter*innen. Viele dieser Unternehmen würden gerne Geflüchtete einstellen, wissen aber manchmal einfach nicht, wie die aktuellen gesetzlichen Regelungen sind oder haben z.B. bei Personen mit einer Duldung die Befürchtung, die Person könnte abgeschoben werden, wenn man sie gerade fertig eingearbeitet hat. Oder es scheitert schlicht an einer über Monate nicht ausgestellten Arbeitserlaubnis. Das kann für viele Menschen, die gerne arbeiten und ihre Familie unterstützen würden, sehr zermürbend sein.

Zu spüren bekommen das dann natürlich auch die Kinder. Wer erzählt schon gerne, dass die eigenen Eltern arbeitslos sind? Häufig sind diese Kinder dann auch noch von weit verbreiteten Vorurteilen und Beleidigungen gegen Geflüchtete betroffen. Und auch unter dem finanziellen Druck leiden die Kinder mit. Umso wichtiger ist es, als Verband, in Gruppenstunden und im Alltag alle in unserer Gesellschaft willkommen zu heißen.

Leonie Netter/ Jojo, LV Niedersachsen, AK Flucht & Asyl

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