Fahrtenkaffee
Thema

Bündisches Plastik?

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Stamm Falke, Altforweiler
LV Rheinland-Pfalz/Saar

Bequemlichkeit hin oder her, irgendwo hört es auf: Ist es noch pfadfinderisch, mit dem Smartphone statt mit Karte und Kompass zu navigieren? Wie stillos ist ein Trekkingrucksack mit quietschbunter Regenhülle neben einem ordentlichen Affen mit Affenrolle? Ist die Goretex-Jacke nicht viel praktischer und damit besser als eine Juja? Warum aus Schwedenbechern essen, wenn es auch Koschis gibt? Können sich Gruppen, die auf Lagern mit einem Generator Strom erzeugen, überhaupt noch Pfadfinder nennen? Sollten wir nicht auch das Winterlager in Kohten und Jurten anstelle eines gemütlichen Gruppenhauses verbringen? Wo liegt die Grenze von bündischem Stil und Brauchtum zur Plastik-Pfadfinderei?

Wie hart wollen wir sein und wie bequem dürfen wir sein, ohne den Anspruch an uns selbst zu verlieren? Was ist noch in Ordnung und wo hört der Spaß auf? Sagt uns Eure Meinung!

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Was denkst du?

  • Altpfadfinder

    Natürlich hat Pfadfinden auch etwas mit Tradition zu tun. Genauso sollten wir aber auch mit der Zeit gehen. Warum nicht auch moderne Ausrüstung verwenden? Jedoch das Ziel nicht aus den Augen verlieren, mit und in der Natur zu leben.
    Wie heißt es so schön: “Abenteuer wagen – Nicht im Streben nach Sicherheit und Perfektion stecken bleiben.”
    In diesem Sinne,
    Allzeit Gut Pfad.

  • modern.scout

    Hi meine modern Crew, ich bin follower der leichtgepäck wanderbewegung. Mein gepackter rucksack wiegt komplett sechs kilo, eine kohte schleppe ich schon aus prinzip nicht mit. Was soll das denn? Jugendbewegung war immer modern, immer nach vorn gerichtet. Mein Zelt ist leichter und besser. Kein stangengesuche mehr abends, mein lästiges geknüpfe abends. Ich koche natürlich auf Gas, Feuer machen ist in Deutschland verboten. Das qualmt auch nicht und man riecht danach nicht wie ein Schinken. Dabei kann ich mein smartphone bequem laden: an meinem topf sind zwei USB Anschlüsse, die aus Wärme strom generieren. Kein blödes Kartenspielen, bei dem die Karte nicht geknickt und nicht nass werden darf. Und ich weiß dank GPS immer wo ich bin. Natürlich poste ich meine tollsten Erlebnisse bei Facebook und Twitter, so betreibt man Öffentlichkeitsarbeit. So erreicht man die breite Masse. Da das wilde zelten auch verboten ist, werde ich in Zukunft auf Jugendherbergen umsteigen, dann muss ich noch weniger tragen und habe auch abends WLAN, um in angemessener Geschwindigkeit im Internet zu surfen und mir Fahrtenlieder anzuhören. Gut Pfad, seid wach

  • Lars Böhnke

    Astrein, genauso wie der modern.scout werd ich es absofort machen! Kothe? Voll 80er!!

    • Marc Sattel

      Voll 80er? Voll 20er! Trotzdem noch nicht völlig daneben. Vielleicht sogar deswegen.

  • eule79

    Wie bei allem machts auch hier die Mischung. Moderne wettergerechte Kleidung ist einfach sinnvoll, aber auch Kluft, Takelbluse und Co sind praktisch und (fast) allwettertauglich. Abends in so einem Plastikiglu einschlafen? Nur wenns sein muss. Nichts geht das Kothenfeeling und ja – auch den Rauchgeruch vom Feuer. Handys aufm Lager und auf Fahrt sind prima fürn Notfall, sonst bleiben sie aus – sonst könnt ich ja auch gleich daheimbleiben. Auch Strom brauche ich aufm Lager nur äußerst selten, wofür denn? Fazit: Eher retro als neo aber eher scoutistisch als bündisch – aber das muss jeder für sich allein entscheiden.

  • Rütz

    Lieber modern.scout – vielleicht hab ich´s nicht verstanden und Du schreibst das als Satire – aber: Nichts geht über einen sauber gepackten Affen, die Kohtenbahn um den Schlafsack und das Koschi hinten auf den Affen. Alle, die dem modern.scout folgen werden das richtige, echte und wahrhafte Pfadfinder-Gefühl niemals haben (und ich sage hier bewusst nicht “Feeling”). Mit Kompass und Karte der Marschzahl folgen. Abends in der Kohte – wie ein alter Schinken riechend – den Topf Chai über dem Feuer die alten Bücher aus der Piratenbücherei lesen und miteinander singend. Leute – bündisch ist wahrhaftig der richtige Weg – alles andere ist – wie sagte unser Freund Hellmut Treumann (Helo) so schön – “Jugendpflege” und keine Pfadfinderei – allen, die dies lesen – Gut Pfad! Und da bin ich gerne ein wenig 80er Jahre Retro. modern.scout – warum gehst Du nicht zum CVJM? Die freuen sich über jemanden, wie Dich. Die laufen genauso rum, sind aber keine Pfadfinder. Übrigens: Das wilde Zelten war schon verboten, da war ich noch ein Wölfling – NA UND? Mit freundlichen Worten bekommt man jeden Förster klein – oder den netten Bauern soweit, daß der einen auf seiner Wiese oder in seiner Scheune schlafen lässt. Fahrtenlieder aus dem Internet anhören .. aha… Ich sags mal mit heutigen Worten: wer so denkt, hat´s nicht verstanden. Leider: Fail.

  • Charly

    Ich sehe das genauso wie Rütz,
    das, was modern.scout hier beschreibt mag wohl schön und gut sein, und meinetwegen auch Spaß machen, aber es ist keine Pfadfinderei. Gerade dieses 80er, dieses alte und traditionelle ist doch genau das, was wir an dem Pfadfinder-sein so lieben. Und da sind tausende die das genauso sehen. Stellt euch doch mal beispielsweise ein Bundeslager nur mit bunten Plastik-Zelten vor. Wäre das nicht schrecklich? Also meiner Meinung nach ist ein Stück weit Modernisierung okay, wie vernünftige Wander-Rucksäcke, aber Sachen wie Kluft, Halstuch, Juja und vorallem unsere wunderschönen Schwarzzelte bleiben! Und zu dem Thema, dass man in Deutschland nicht wild zelten darf… wenn man sich alles verbieten lässt, wo bleibt dann das Abenteuer? Aber wie schon gesagt, das darf jeder für sich selbst entscheiden.

  • besserGelbAlsBraun

    glaubt der BdP wirklich, das auf einer solchen Plattform aktive Mitglieder im besten Alter zu solchen Themen ernsthaft diskutieren? Die Beiträge sind ja auch schon uralt, wie die Verfasser wahrscheinlich auch.
    Seid wach, oder Gute Nacht

  • Moritz

    Ich finde jeder sollte das so handhaben wir er es mag. Ich persönlich sehe sehr ungern Leute mit Handy in der Hand – erst recht wenn sie in dem Moment ein Halstuch tragen.

    Das Wandern mit GPS (und nebenbei noch Geochachen ) macht mir viel Spass. Neuste Funktionskleidung ist auch eine Klasse Sache. Aber in einem Plastikzelt übernachten ? ….
    Das ist für mich ein no go. Also muss alles so leicht wie möglich sein damit noch genug Platz für eine Kothe ist- die man nebenbei sehr gut an Bäumen hochziehen kann. So fällt auch das lästige Stangenholz suchen weg 🙂

    Gut Pfad

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