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Wie Pfadfinden EINFACH noch geiler wird!

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Stamm Graue Bären, Orschel
LV Hessen

„Ich habe fertig!“ Wer kennt diese Redewendung, dieses geflügelte Wort nicht? Es ist weit über den Fußball hinaus bekannt. 1998 beendete Giovanni Trapattoni, damaliger Trainer von Bayern München, mit diesen Worten eine emotionale Pressekonferenz nach einer Niederlage. Diese Redewendung kann dafür stehen, von einer Sache genug zu haben. Oder aber mit einer Sache bereits abgeschlossen zu haben.

Die Wortwahl ist zugegebenermaßen etwas drastisch und ich habe sie so noch nicht bei den Pfadfinder*innen gehört. Ich schließe es aber nicht aus, schließlich ist dieser Ausdruck durchaus scherzhaft zu interpretieren.

Viel interessanter ist jedoch der Prozess, der damit verbunden ist: Ein Umbruch. Meist im eigenen Leben, und dazu gehört auch seinen Alltag neu zustrukturieren. Unsere Gruppen- und Stammesführungen sind Jugendliche und junge Erwachsene und meist Schüler*innen. Sobald der Schulabschluss geschafft ist, geht der Blick in die Zukunft: Was kommt jetzt? Ich konnte die Frage für mich erst einmal nicht beantworten. Ich habe mich direkt nach dem Abitur für Musikwissenschaften und Philosophie eingeschrieben. Zwei Semester habe ich geschafft. Erst nach einem Praktikum in einem Wohnheim wusste ich, ich will Soziale Arbeit studieren. Wie war oder ist es bei dir? Freiwilliges Soziales Jahr, eine Ausbildung oder ein Studium oder Work and Travel? Es gibt viele Möglichkeiten. Die Optionen haben entweder zur Folge, dass man von zu Hause wegzieht und nicht mehr regelmäßig an (wöchentlichen) Gruppenaktivitäten teilnehmen kann. Alternativ oder ergänzend bedeuten einige der Optionen aber auch weniger Zeit zu haben, um sich im Stamm einzubringen.

Ist deine Entscheidung gefallen, wird der Umbruch in absehbarer Zeit kommen. Und der Stamm? „Na, die Jüngeren rocken es schon! Bin ja auch schon ein bisschen alt … alle Achievements in ‚World of Scoutcraft‘ freigeschaltet. War ne schöne Zeit!“ So ein beispielhafter gewiss nicht unüblicher Gedankengang, der im Grunde das Gefühl zum Ausdruck bringt, dass sich nach jahrelanger Gruppen- und/oder Stammesführung eingeschlichen hat. Vielleicht auch erst nach der ersten Mitarbeit auf Landes- oder Bundesebene. Routine, Stagnation, Langeweile.

Um es etwas bildlicher zu fassen: Jede*r von uns ist eine Mühle, angetrieben durch ein Wasserrad. Das Wasser ist unsere Motivation, entstanden durch die vielen gemeinsamen Abenteuer, z.B. bei den Pfadfinder*innen. Herrscht Trockenheit, fließt weniger Wasser in unserem Motivationsfluss. Das kann daran liegen, dass es an neuen Abenteuern fehlt. Die Mühlensteine mahlen langsamer. Bis zur kompletten Dürre, dann steht die Mühle still. Das ist der Moment, an dem man eine frische Quelle benötigt, um das Wasserrad wieder anzutreiben.

Ein Umbruch, eine Veränderung hilft uns neue Quellen zu finden. Aber ist dann ein „Ich habe fertig!“ unausweichlich? ‒ Nein! Du brauchst frisches Wasser auf dein Mühlrad? Deine passende Quelle kannst du auf dem GILWELLKURS finden! Warst du schon dort?

Der Gilwellkurs mag zwar der letzte Ausbildungskurs im BdP sein, ist aber alles andere als ein Abschluss, ein Ende. Der Gilwellkurs feiert in diesem Jahr 100-jähriges Bestehen und ist seitdem ein Symbol für Erneuerung und Aufbruch in der weltweiten Pfadfinder*innenbewegung. Vieles, was unseren Bund heute ausmacht, ist aus einem Gilwellprojekt entstanden. Zum Beispiel die Bundessippe, der Arbeitskreis der Pfadfinderstufe auf Bundesebene. Oder das Mentorensystem der Sippen auf Bundesfahrt; auch auf dieser Bundesfahrt werden die teilnehmenden Sippen nach dieser Gilwellidee betreut. Oder Erste Hilfe-Kurse auf Landesebene, wie im Landesverband Hessen. Oder das Jahresthema des Landesverbandes Niedersachsen. Oder eine App, um die Gruppenstundenplanung zu erleichtern.

Der Gilwellkurs bietet die Chance, Pfadfinden noch einmal ganz neu zu entdecken. Welche Vision hat Pfadfinden und welche fehlt ihr noch? Welche Ideen hast du? Und wie wird aus deiner Vision Wirklichkeit? Verändere das, was dir das Wasser von den Mühlen genommen hat!

Wie Pfadfinden EINFACH noch geiler wird? ‒ Durch dich und dein Gilwellprojekt!

Das Projekt entwickelst du auf dem Gilwellkurs. Dieser findet jedes Jahr Anfang September in unserem Bundeszentrum in Immenhausen statt. Alle Infos findest du hier: gilwell.pfadfinden.de.

 

Foto: Patrick Pankotsch (Paddy)

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