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Imageproblem im BdP? – ein Kommentar

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Pfadfinder*innen haben definitiv kein Imageproblem und ich glaube auch, dass uns das nur wenige gerne einreden würden. Kluft und Halstuch öffnen uns bei weitem mehr Türen, als es beispielsweise „Bushcraftern“ je vergönnt sein wird.

Öffentlichkeitsarbeit ist in unserem Stamm ein wichtiger Bestandteil der Jahresaufgaben, allerdings gehen wir nicht an die Bürger und Bürgerinnen  und kämpfen bemüht gegen irgendein Imageproblem wie Don Quichotte gegen Windmühlen. Wir hatten in der Vergangenheit auch mal versucht mit Überzeugungsarbeit und Gegenargumenten bei bestehenden Vorurteilen zu punkten, was uns mit fein dosiertem Humor zwar auch gelang, aber keine großen Zuwächse an Mitgliedern bescherte. Vielmehr  polieren wir unser Image durch unsere Möglichkeiten in der Vielfalt unserer Tätigkeitsbereiche. Bei der Gründung unseres Stammes vor zehn Jahren haben wir öffentlich erklärt, dass wir keine Konkurrenz zu bestehenden Vereinen und Institutionen bieten, sondern eine Ergänzung und Alternative darstellen. Hierbei war uns  immer wichtig zu erläutern, dass uns Pfadfinder*innen  in unserem ehrbaren Wirken keine Grenzen gesetzt sind. Wir können überall an den Rädern mitdrehen und es wird nun auch nahezu erwartet. Durch unser Zutun teilt unser St.Martin wieder öffentlich seinen Mantel und wir bringen das Friedenslicht in unsere Region. Wir beteiligen uns an der Müllsammelaktion, leiten alljährlich unseren dörflichen Bauernmarkt und gehen als Fußgruppe thematisch originell  im Erntedankfest-Umzug mit. Wir dürfen kindisch und albern sein und werden trotzdem ernst genommen.  Im kommenden Juni werden wir als Top-Act erwartet, wenn wir zum Gemeindefest die erste Geisterbahn in Schwarzzelten anbieten. Öffentlichkeitsarbeit kostet viel Kraft und vielleicht kommen dafür andere Dinge manchmal zu kurz, aber unsere Mitglieder tragen Kluft und Halstuch mit Stolz. Den Stellenwert in der Gesellschaft muss man sich erarbeiten und wir können nicht jede Person davon überzeugen, unseren Idealen zu folgen. Aber ich freue mich immer, wenn ich einen Fußballer treffe, der für seinen Verein förmlich brennt. Ich frage ihn dann, ob er wisse, was ganz sicher bei den Pfadfindern besser ist als bei seinem Fußball-Club. Die Frage wird gewöhnlich verneint. Die Lösung verblüfft, denn tatsächlich sitzt du bei den Pfadfindern niemals auf der Reservebank.

VattiCrow, Stamm Nebelkrähen, Bdp NRW

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