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Liedgut und Singekultur

Spot on – Hessen

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Die Chroniken des Königreich Hessen – Ein Auszug

Es war einmal ein König im Lande Hessen, der hieß Zweitausendeinundzwanzig, der hatte zahlreiche Töchter und einen einzigen Sohn. Durch eine schlimme Seuche gingen viele seiner Töchter ein. So auch die wunderschöne Basiskurs und die liebreizende Pfingstlager. Andere überlebten durch die unermüdliche Unterstützung des hoheitlichen medizinischen Personals wie die zauberhafte Landesfahrt oder ihre humorvolle Schwester KfS. Die Zeit ging ins Land und der König sah sein Ende kommen. Sein Sohn, der Prinz Zweitausendzweiundzwanzig, sollte sein Nachfolger werden. Die schlimme Seuche schien fast überwunden. Der Prinz hatte eine wunderschöne Prinzessin geehelicht und sie sollten klugen und liebreizenden Nachwuchs bekommen. Der alte König war sich unsicher, wie viele Töchter sein Prinz erziehen könnte. So berief er einen Rat ein, der sich mit der Anzahl seiner Enkelinnen befassen möge. Die bestellten Weisen aus allen Ecken des Landes steckten die Köpfe zusammen, riefen die Sterne und Götter um Rat an und legten fest, es möge unter der Herrschaft von Prinz Zweitausendzweiundzwanzig genau fünf Töchter und einen Sohn als Thronfolger geben. Sie verkündeten, dass die Zwillinge Basiskurs und KfM, sowie die Schwestern Landesmeutenlager, Bundeslager und Segelfahrt mit ihrem Bruder Zweitausenddreiundzwanzig die königliche Familie bilden würden. Und so geschah es. Der alte König starb, Zweitausendzweiundzwanzig wurde gekrönt und bekam die vorhergesagten Töchter und einen Sohn. Doch nach der Geburt der Zwillinge Basiskurs und KfM, in einer stürmischen Nacht, ward ein Weidenkörbchen vor der Schwelle des Burgtors gefunden. Drin lag, eingewickelt in feinstes Tuch mit goldenem Löwen bestickt, ein Mädchen mit pechschwarzem Haar, noch kein halbes Jahr alt. Am Königshofe war man unsicher, wie mit dem Findelkind verfahren werden sollte. Die Weisen wurden zusammengerufen und waren sich bald einig, dass ein zusätzliches Töchterlein der Königsfamilie nun doch nicht schaden würde. Man wolle dem König und der Königin, sowie dem Hofstaate nicht zu viel Arbeit mit dem zusätzlichen zu stopfenden Maul machen und so wurde eine Unterbringung im Pferdestall beschlossen. Dort sollte die Findel-Prinzessin es warm und trocken haben, aber keine Mühe machen. Man taufte sie, in Gedenken an die verstorbene Tante, „kleines Pfingstlager“. Unter der Herrschaft von  Zweitausendzweiundzwanzig blühte das Land auf, reiche Ernten wurden eingefahren und die Töchter konnten sich vor Freiern kaum retten. Viele waren es, die um die Hand von den Prinzessinnen Basiskurs, KfM, Landesmeutenlager, Bundeslager und Segelfahrt anhielten. Viele tapfere Ritter und edle Edelmänner waren unter den Bewerbern. Das freute den König und die Weisen, die sich in ihrer Entscheidung bestätigt sahen. Anfangs bemerkten es nur wenige, dass auch kleines Pfingstlager zu einer begehrenswerten Prinzessin herangewachsen war. Bald war ihr Ruf im Lande so bekannt, dass sie mehr Angebote von Rittern, Bauern, Adligen, gar Königen bekam, als all ihre Schwestern zusammen. Nun brauchte es mehr als nur den Pferdestall. Sie machte dem Hofe so viel Arbeit, dass der König graue Haare bekam und eine spontan einberufene Armee sich um die schwarzhaarige Prinzessin kümmern musste. Durch die viele Aufmerksamkeit bekam die Prinzessin riesigen Hunger und selbst die gut gefüllten Kornkammern des Königshofes (und ein spontan insolvent gehender Bio-Großhandel) konnten sie fast nicht mehr ernähren. Am Ende wendete sich aber alles zum Guten, jede Tochter fand ihre Liebe, die Haare des Königs erlangten ihre alte Farbe wieder und die Weisen durften sich zur Beratung der Familienplanung des Prinzen Zweitausendreiundzwanzig treffen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Also zumindest die Kinder von Zweitausendzweiundzwanzig, die von Zweitausendeinundzwanzig sind in bunten Funken zerstoben, just während der Krönung des neuen Königs. Über dieses Phänomen rätseln die Weisen dieser Welt seither.

Dieses Märchen behandelt das hessische Landespfingstlager 2022, das erst gar keins werden sollte. Wir wollten den Stämmen nur unseren Landeszeltplatz bieten, damit sie ihre Stammeslager gleichzeitig abhalten konnten, falls sie sich im Coronawinter nicht rechtzeitig um einen Platz gekümmert hatten. Am Ende waren wir über 500 Teilnehmende, ein spontan gewachsenes Team, eine zentrale Essensbestellung im mittleren fünfstelligen Bereich, zwei nagelneue Waschzelte nebst Zu- und Abwasserinfrastruktur, hunderte neue selbstgeschlagene Jurtenstangen aus dem örtlichen Wald, Kühlanhänger, gemietete Sprinter und eine Lagersanität, die sämtliche Kühlpacks des Landesverbands aufbrauchen musste. Nur ums Programm mussten sich die Stämme selber kümmern. Offensichtlich war der Bedarf endlich wieder raus zu kommen, endlich wieder Pfingstlager zu machen, größer als antizipiert. An dieser Stelle ein riesiger Dank an alle, die die hessischen Kurse, Fahrten und Lager in diesem Jahr möglich gemacht haben und machen!

Tim Elsner, LV Hessen

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