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Methoden

Unser erstes InPfaLa

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Rund 10 Jahre nach Eintritt der UN Behindertenrechtskonvention ist das Thema „Inklusion“ in aller Munde. Aber was bedeutet Inklusion überhaupt? Man kann unter dem Begriff vereinfacht die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in allen Bereichen verstehen.

Mit diesem ersten inklusiven Pfadfinderlager wollten wir das Thema „Inklusion“ weiter vorantreiben. Insbesondere die Konzeption der Pfadfinder*innen bietet auch für Kinder und Jugendliche mit Behinderung vielfältige Möglichkeiten, einfach „dabei“ zu sein. Die Programmpunkte bei einem Lager sind so, dass die unterschiedlichen Fähigkeiten jedes einzelnen gebraucht werden, um Lösungen gemeinsam in der Gruppe zu finden. Eine großartige Voraussetzung für ein „inklusives Lager“.

Wir zaubern uns die Welt, wie sie uns gefällt! – Unter diesem Motto verbrachten rund 50 Pfadfinder*innen der Stämme Nacanapah (BdP) aus Schongau, Sir Francis Drake (BdP) aus Weilheim und Lechrain (VCP) aus Epfach/Denklingen ein Zeltlager auf dem Gelände der Bildungs- und Erholungsstätte Langau bei Steingaden. Und das nicht grundlos! Denn im Mittelpunkt der Erlebnisse stand der Besuch von rund 10 Kindern aus der Region, welche aufgrund von einer Behinderung beeinträchtigt sind.

Wie es dazu kam:

Bei einem Besuch in der Bildungs- und Erholungsstätte Langau bin ich über dieses Bild gestolpert. Der Geschäftsführer dort erklärte mir, dass die „Langau“ ursprünglich von evangelischen Pfadfinderinnen gegründet wurde. Hier fanden jedes Jahr Lager mit Pfadfinderinnen und Kinder und Jugendlichen mit Behinderung statt. Das war die Geburtsstunde der Bildungs- und Erholungsstätte Langau. Mittlerweile ist dort alles barrierefrei ausgebaut und es werden viele Freizeiten für Menschen mit Behinderungen angeboten.

Unser Ziel war es, ein inklusives Pfadfinderlager anzubieten. Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung sollten die Möglichkeit haben in unsere Pfadfinderluft zu schnuppern. Unsere Stammesmitglieder sollten Erfahrungen sammeln im Kontakt zu Menschen mit Behinderungen.

Im Rahmen von vielen Spielen, Postenlauf und Workshops sowie improvisierten Singerunden und Spieleinheiten während des einen oder anderen Gewitters entstanden schnell viele Freundschaften. Adina von SFD fasste zusammen: „Für uns ist es eine riesige Bereicherung, dass wir zusammen mit unseren Gruppenkindern und den Kindern mit Behinderungen ein solches Zeltlager erleben dürfen. So viel Herzlichkeit und Freundschaft! Das ist wirklich ein großer Zauber.“

Das InPfaLa fand in diesem Jahr das erste Mal statt. Aber die Stämme sind sich einig: die Idee war super und das Ergebnis ein voller Erfolg. Für nächstes Jahr ist eine Fortsetzung in gleicher Besetzung evtl. zusätzlich mit einen DPSG Stamm geplant.

Außerdem möchten die Stämme zukünftig auch für die Kinder und Jugendlichen mit Behinderung pro Quartal eine gemeinsame Gruppenstunde in der Langau anbieten. Für ca. die Hälfte der Gäste sehen wir auch eine Zukunft in der regulären Stammesarbeit und diese Kinder und Jugendlichen wurden in die wöchentlichen Gruppenstunden eingeladen.

Somit wurden unsere Ziele deutlich übertroffen. Es war ein Gewinn für alle Beteiligte. Alle haben etwas dazu gelernt, die Gruppenleitungen, die Pfadfinderkinder und vor allem auch unsere Gäste. Ein wichtiger Schritt in Richtung Inklusion.

Besonders möchten wir uns für die finanzielle Unterstützung bedanken. Wir erhielten Unterstützung von:

  • KJR Weilheim-Schongau
  • KJR Landsberg
  • Stiftung Pfadfinden
  • Evangelische Stiftung Pfadfinden

Sanny Schwarz, Stamm Nacanapah, Schongau, LV Bayern

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Was denkst du?

  • Angela Ströter

    Super Sache. Hat im DPSG Stamm Cosmas und Damian in Essen jahrzehntelang gut funktioniert. Sich über den Unterstützungsbedarf einzelner gut informieren und dann einfach machen. Je normaler und je dauerhafter umso besser.

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