Kleinblicke – Wohin mit mir im BdP?
,Wohin mit mir, wenn ich Bock auf Engagement habe, aber dieses im eigenen Stamm nicht mehr umsetzen kann oder möchte? In unseren Kleinblicken stellen wir euch 3 Ranger/Rover vor, die über ihr Engagement schreiben. Du hast auch ein besonderes Arbeitsfeld in deinem Stamm oder Landesverband? Schreib es uns in die Kommentare!
Name: Laura Störmer
Stamm/LV: Stamm Oestringen, LV NDS
Wo/wie engagierst du dich/lebst du dich im BdP aus?
Gerade bin ich Landesbeauftragte für Internationales im LV NDS. Zuletzt habe ich in dieser Funktion zusammen mit meiner Mit-LB und einigen anderen motivierten Personen ein Wochenende zum Thema “Interkulturelles Lernen” durchgeführt. Daneben engagiere ich mich im Kursteam des Grundkurs Nord, leite ich dieses Jahr den Gilwellkurs und werde mich im nächsten Jahr im Fahrtenteam unserer Landesfahrt engagieren.
Zusammen mit einem Arbeitskreis habe ich das Jahresthema 2018 in unserem Landesverband organisiert und durchgeführt. Es stand unter dem Titel “Jede*r hat ein Recht auf Pfadfinderei” und hat sich damit beschäftigt herauszufinden, wie offen die Pfadfinderei für Menschen aus verschiedenenen Situationen oder Lebenswelten ist. Dabei haben wir den Schwerpunkt darauf gelegt, wie gut Menschen teilnehmen können, die finanzielle Schwierigkeiten haben; gleichzeitig war uns aber auch bewusst, dass die Hürden sehr vielfältig sind und selten für sich stehen.
Wir haben uns dieser Hürde von vielen verschiedenen Seiten genähert, um zu Ergebnissen zu kommen. Ein Aspekt war es auch zu versuchen, eine Kooperation mit einer Jugendwohneinrichtung anzustreben. Daraus konnten wir sehr viel lernen und gute Erfahrungen mitnehmen, die wir in einer Arbeitshilfe an die Mitglieder im LV weitergeben wollen.
Wusstest du schon immer, dass du dich so einbringen wollen würdest?
Gute Frage 😀 Nein, ich denke nicht. Ich erinnere mich daran, dass ich bei meiner ersten Landesdelegiertenversammlung richtig begeistert davon war, was die Stufen-LBs so machen, wie viel Gestaltungsfreiraum die Pfadfinderei bietet und wie weit es über die Stammesarbeit eigentlich genau hinaus geht. Ich hatte schon den Wunsch meinen Raum zu finden und eigene Ideen umsetzen zu können, aber dass ich so viele verschiedene Dinge machen könnte habe ich nicht erwartet. Die Idee zu dem Jahresthema ist mir tatsächlich auf dem Gilwellkurs gekommen, sodass ich dieses Projekt auch in meiner Gilwellarbeit festgehalten habe.
Gehst du diesem Hobby/dieser Leidenschaft auch außerhalb des BdP nach?
Ich habe einige Jahre in einem Wohnheim für Personen mit intensivmedizinischem Pflegebedarf und einer Kinderschutzstelle gearbeitet, dementsprechend habe ich mit dem sozialen Bereich und der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Hintergründen auch privat zu tun. Gerade studiere ich Sozialwissenschaften, wer weiß wo es mich danach hin treibt.
Wie bist du dahin gekommen (sowohl im BdP als auch außerhalb)?
Mit der Zeit habe ich viele verschiedene Personen bei den Pfadfindern kennengelernt, viele verschiedene Aufgaben übernommen und an diversen Veranstaltungen und Kursen teilgenommen und mitgeteamt. Dabei habe ich meistens darauf geachtet, dass mir die Aufgaben Spaß machen, ich mich mit Leuten umgeben kann mit denen ich mich wohlfühle und Chancen genutzt, die sich geboten haben 😀 Ich glaube im Großen und Ganzen war mein Bauchgefühl da oft eine sehr gute Orientierung.
Name: Tija
Stamm/LV: Aufbaugruppe Cassiopeia, Berlin
Ich habe schon viele verschiedene Projekte und Aufgaben im BdP gehabt, aber ein wesentlicher Aspekt von Pfadfinden ist für mich die Möglichkeit, Dinge auszuprobieren, sich vielleicht auch Sachen zu trauen, in denen man eben (noch) kein Profi ist und dabei unglaublich viel zu lernen. Ein gutes Beispiel dafür ist denke ich die Eisdiele „Eis von Teco“, die ich mit Freund*innen auf dem letzten Bundeslager eröffnet habe. Bis zu diesem Projekt hatte ich mich beim Thema Speiseeis mit großer Leidenschaft eher auf das Essen konzentriert. Da so ein BuLa ja im Sommer liegt und das letzte sogar an einem Badesee war, lag die Idee der Eisdiele irgendwie in der Luft. Wir hatten alle keinerlei Erfahrung, aber haben uns eingelesen in Hygienevorschriften zur Speiseeisherstellung, haben gebrauchte Gastro-Eismaschinen ausfindig gemacht, Rezepte getestet, geschaut wo und wie wir die ganzen Zutaten (größtenteils in Bio-Qualität) herbekommen, wie wir das ganze vor Ort aufziehen, welches Material wir brauchen und und und … Es gab immer wieder Schwierigkeiten, aber nach etwa 5000 verkauften Kugeln Eis können wir sagen: es hat doch insgesamt sehr gut funktioniert und war eine tolle Erfahrung! Hier geht es zu unserem Musikvideo: https://ogy.de/EisVonTeco
Name: Antonia Egle (Toni oder in manchen Kreisen auch TONi- Musik und Veranstaltungstechnik sind momentan die große Leidenschaft)
Stamm/LV: Stamm Albatros aus München im LV Bayern
Die Frage nach dem wie und wo bei den Pfadfindern würde ich definitiv so beantworten:
Ich bin nun seit diesem Jahr Stammesführerin von unserem Stamm und mache seit 2011 unsere Meute mit ungefähr 30 Kindern. Ich liebe es, wollte mir aber auch selbst die Aufgabe stellen, teilweise größer und weiter zu denken. Über meine Musikalität, die ich auch zu meinem Beruf gemacht habe und zwar als Musikpädagogin, kam ich mehr und mehr auch in die LV und sogar mit einem kleinen Fuß in den Bund. Ich bin mit eine der Beauftragten für das musische Leben im eigenen Stamm, schrieb meine Gilwellarbeit 2016 über ein Musikprojekt mit Wölflingen und bin Teamerin am Singats (ein Musicalprojekt des LV Hessen und LV Bayern), bei dem ich mit anderen Musik schreibe, hier und da auch dirigiere und sonst in der Technik zu finden bin. Auch der Hamburger Singewettstreit und das Schall und Rauch sind mir sehr ans Herz gewachsen. Hier finde ich zählt auch das überbündische, was mich immer fasziniert und hoffentlich weiter vorantreiben wird!
Die andere Frage, die sich Freunde und Bekannte stellen, wenn sie Dich dann dort so sehen, würde wahrscheinlich lauten, ob ich schon immer wusste, dass ich mich mal so viel bei den Pfadfindern engagieren würde und ob ich das auch im „anderen Leben“ mit einbringen will:
Naja, ich hatte eigentlich nicht wirklich eine Wahl, wenn die halbe Familie bei den Pfadfindern ist….
Mein erstes Lager war mit drei Jahren und mittlerweile sind es doch auch fünf Bundeslager, da war schon immer was in der Luft und roch nach der coolen Arbeit, die ich jetzt mache.
Ich würde sogar behaupten, dass die Pfadfinder der Grund meiner pädagogischen Ausbildung sind!
Die Pfadfinder standen bei mir sehr oft sogar über meiner Ausbildung und anderen Dingen, was viele immer belächelten und mir teilweise sogar erklärten, dass ich das doch einfach mal lassen sollte mit „diesen Pfadfindern“. Dass ich nun, als Abschluss meines Elementaren – Musikpädagogik – Studiums, aber meine Bachelorarbeit über die Verbindung von Pfadfindern und Musik geschrieben habe, beweist doch klar, welchen großen Teil die Pfadfinder in meinem Leben spielen.
Sie haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich bin, da besteht kein Zweifel. Definitiv mindestens 90% das Werk der Pfadfinder.
Meine Familie war der Grund für die Pfadfinder und die Familie der Pfadfinderinnen und Pfadfinder sind wohl der Grund weshalb ich dort nicht so schnell wieder gehen werde!
Eines will ich nun noch abschließend los werden:
Nach 22 Jahren kam ich durch meine Bachelorarbeit endlich dazu mich tiefer mit der Geschichte der Pfadfinder auseinanderzusetzen.
Egal was kommt oder noch kommen wird, gerade auch in der jetzigen Zeit mit all den Schwierigkeiten:
Gesetz Nr. 8: Ein Pfadfinder lacht und pfeift in allen Schwierigkeiten! (Lord Robert Baden-Powell)
Was denkst du?